DIE ANGST VOR EWIGEM LEID in der Hölle und die Hoffnung auf ewige Glückseligkeit im Himmel haben die Menschen dazu veranlasst, mit großem Aufwand, tugendhafte Eigenschaften zu erlangen und gute Werke zu vollbringen. Viele betrachten die Mitgliedschaft in der Kirche jedoch nicht als eines der guten Werke, die getan werden müssen. Oder, wenn sie einer Kirche angehören, meist durch Zufall oder durch persönliche Wahl, glauben sie, dass alle Kirchen oder Religionen von Gott stammen, sodass die, zu der sie gehören, genauso gut ist wie jede andere. Oder vielleicht halten sie an der Ansicht fest, dass die Mitgliedschaft oder Nichtmitgliedschaft in einer Kirche unerheblich ist und dass sie Gott gefallen und darauf hoffen können, gerettet zu werden, solange sie Güte besitzen, wie oberflächlich sie auch sein mag, und gute Taten vollbringen, was auch immer diese sein mögen.
Diesen Überzeugungen fehlt jedoch nicht nur die biblische Grundlage, sondern sie widersprechen völlig den apostolischen Lehren. Die weitverbreitete Ansicht, dass man lediglich gute Werke tun muss, um gerettet zu werden, ist offensichtlich falsch. Apostel Paulus hat gesagt, dass der Mensch allein nichts Gutes tun kann, wie es in seinem Brief an die römischen Christen zum Ausdruck kommt:
„Ich weiß, dass ich durch und durch verdorben bin, soweit es meine menschliche Natur betrifft. Denn immer wieder nehme ich mir das Gute vor, aber es gelingt mir nicht, es zu verwirklichen.“ (Röm. 7,18 Neues Leben. Die Bibel)
Apostel Paulus, der nicht nur für sich selbst gesprochen hat, sondern für die ganze Menschheit hat gesagt, dass er sich immer das Gute vornimmt, aber es ihm nicht gelingt, es zu verwirklichen. Er hat den Grund erklärt:
„Denn in meinem Innern freue ich mich am Gesetz Gottes; ich sehe aber ein anderes Gesetz in meinen Gliedern, das mit dem Gesetz meiner Vernunft im Streit liegt und mich gefangen hält im Gesetz der Sünde, das in meinen Gliedern herrscht.“ (Röm. 7,22–23 Einheitsübersetzung)
Seit Adam hat der Mensch Gottes Gesetz abgelehnt und stattdessen ein anderes Gesetz, nämlich das der Sünde, über ihn herrschen lassen. Die menschliche Natur ist so geworden, dass sie schwach und Sklave der Sünde ist. Nicht einmal die Gerechten sind frei von diesem Gefängnis. Der weise König Salomo beweist dies, als er gesagt hat:„ Denn es gibt keinen Menschen auf der Welt, der sich in allen Lebenslagen richtig verhält und niemals irgendetwas Schlechtes tut.“ (Koh. 7,20 Neues Leben. Die Bibel).
Wie vorsichtig ein Mensch auch sein mag, um seine Angelegenheit zu regeln, so fällt er doch immer wieder in Fehlern, Versuchungen und bloße Nachlässigkeit, das zu denken, zu sagen oder zu tun, was rechtmäßig ist. Daher sündigt er (1. Joh. 3,4). Gerecht mag er nach menschlichen Maßstäben sein, aber nicht nach Gottes Maßstäben, denn alle außer unserem Herrn Jesus Christus haben gesündigt (Röm. 3,10–12 & 23; 1 Petr. 2,21-22).
Folglich kann sich die ganze Welt der Sünder nur der Gerechtigkeit Gottes stellen:
„Wir wissen, dass das, was im Gesetz steht, für die gilt, denen es gegeben wurde. Deshalb können sich die Menschen nicht mehr herausreden, und die ganze Welt ist dem Gericht Gottes unterstellt.“ (Röm. 3,19 Neues Leben. Die Bibel)
Gottes Urteil ist, alle gottlosen Menschen am Tag des Gerichts durch Feuer zu vernichten (2. Petr. 3,7 & 10). Die Güte und die guten Werke des Menschen können nicht als Rechtfertigung für die Basis seiner Errettung verwendet werden. Sonst wäre es der Fall, dass Gott ihm gegenüber verpflichtet wäre:
„Wer aber Werke verrichtet, dem wird der Lohn nicht aufgrund von Gnade angerechnet, sondern aufgrund der Verpflichtung.“ (Röm. 4,4 Schlachter 2000)
Die Erlösung erfolgt aus Gnade und nicht als Anrechnung. Gott schuldet keinem Menschen die Erlösung, nur weil dieser gute Werke vollbracht hat. Im Gegenteil, es ist der Mensch, der Gott etwas schuldet, denn egal wie gerecht er sein mag, der Mensch hat trotz alledem Sünde begangen, die er durch den Tod bezahlen muss (Röm. 6,23). Er wird im Feuersee bestraft, welcher der zweite Tod ist (Offb. 20,14).
Dies darf jedoch niemanden dazu veranlassen auf eine Art und Weise zu denken, dass er die Güte abschaffen und stattdessen seine Augen auf das Böse richten sollte, nur weil seine Güte am Tag des Gerichts umsonst sein wird. Gute Eigenschaften und Werke haben natürlich einen großen Wert—in diesem Leben, in den Augen anderer Menschen und für die Gesellschaft im Allgemeinen. Die Erkenntnis über den wahren Zustand des Menschen, wie oben erörtert, sollte einen dazu führen, das zu finden, was ihm ermöglicht, die guten Werke zu tun, die Gott Ehre bringen. Der Brief von Apostel Paulus an die Kolosser zeigt, dass er Menschen gekannt hat, die gesegnet gewesen sind, diese gefunden zu haben. Er hat sie sogar folgendermaßen ermahnt:
„Denn ihr sollt ein Leben führen, das des Herrn würdig ist und in allem sein Gefallen findet. Ihr sollt Frucht bringen in jeder Art von guten Werken und wachsen in der Erkenntnis Gottes.“ (Kol. 1,10 Einheitsübersetzung)
Aus den inspirierenden Worten von Apostel Paulus geht deutlich hervor, dass es einen Weg gibt, durch den der Mensch in jedem guten Werk fruchtbar sein kann, sodass er „…ein Leben [führt], das des Herrn würdig ist und in allem sein Gefallen findet“. Aber ist er nicht derselbe Apostel, der gesagt hat, dass der Mensch nichts Gutes vollbringen kann? Wie kann eine Person Gutes tun? Was ist das gute Werk, bei dem man fruchtbar sein sollte? Apostel Paulus hat auch dies offenbart, als er den früheren Christen gelehrt hat, „ erfüllt mit der Frucht der Gerechtigkeit, die durch Jesus Christus kommt, zur Ehre und zum Lob Gottes.“ (Phil. 1,11).
Die Werke, die Gott Lob und Ehre bringen, sind die Früchte der Gerechtigkeit, die nur durch den Herrn Jesus Christus vollbracht werden können. Dies sind nicht die Werke, die lediglich vom Menschen entworfen wurden, sondern „… gute Werke, die Gott für uns vorherbestimmt (vorher geplant) hat“ (Eph. 2,10 übersetzt aus der Amplified Bible; Tit. 3,5). Der Herr Jesus Christus hat ferner gezeigt, wie wichtig es ist und in welcher Beziehung man steht, wenn man in Ihm bleibt:
„Bleibt in mir und ich bleibe in euch. Wie die Rebe aus sich keine Frucht bringen kann, sondern nur, wenn sie am Weinstock bleibt, so auch ihr, wenn ihr nicht in mir bleibt.
Ich bin der Weinstock, ihr seid die Reben. Wer in mir bleibt und in wem ich bleibe, der bringt reiche Frucht; denn getrennt von mir könnt ihr nichts vollbringen.“ (Joh. 15,4–5 Einheitsübersetzung)
Wie eine vom Weinstock getrennte Rebe keine Früchte bringen kann, kann auch keine Person, die von Christus getrennt ist, Früchte tragen. Christus ist der Weinstock und sein Volk sind die Reben. Somit kann nur das Volk Christi Früchte der Gerechtigkeit tragen. Christus hat erklärt, wie Sein Volk zu Seinen Reben geworden ist. Er hat gesagt:
„Nicht ihr habt mich erwählt, ich habe euch erwählt. Ich habe euch dazu berufen, hinzugehen und Frucht zu tragen, die Bestand hat, damit der Vater euch gibt, um was immer ihr ihn in meinem Namen bittet.“ (Joh. 15,16 Neues Leben. Die Bibel)
Daher ist es nicht wahr, dass jemand, der an Jesus glaubt und für sich persönlich entschieden hat, Ihn als Herrn und Retter anzunehmen, bereits von Christus ist. Er muss beweisen, dass er von Ihm erwählt wurde.
Das Volk Christi, das Er zum Dienst zum Vater bestimmt hat, wurde in den einen Leib, die Kirche, berufen (2. Thess. 2,14; Kol. 3, 15; 1,18). Christus ist sowohl der Weinstock als auch das Haupt des Leibes, und Seine Auserwählten—die Reben—sind die Mitglieder der Kirche Christi (1. Kor. 12,27; Röm. 16,16 Koberger Bibel).
Ein Mitglied der Kirche Christi zu werden, ist daher der einzige Weg, durch den man Werke der Gerechtigkeit vollbringen kann, die des Vaters würdig sind, weil ein Mitglied der Kirche Christi nun eine Beziehung mit Christus hat (Eph. 5,31–32 Einheitsübersetzung). Auf der anderen Seite sind Werke der Anbetung und Gottesdienste außerhalb der Kirche Christi sinnlos, selbst wenn sie mit Eifer und größter Rücksicht durchgeführt werden. Dies liegt daran, dass ein Mensch keine Beziehung mit Christus hat, es sei denn, er ist Teil Seines Leibes oder der Kirche Christi.
Die guten Werke eines Menschen sind für Gott nur dann akzeptabel, wenn er in der Kirche Christi ist. Seine guten Werke oder sein Gehorsam gegenüber Gottes Geboten werden zur Heiligung seiner Seele führen (Joh. 17,17; Röm. 7,12). Er wird unter denen sein, die Christus für Sich Selbst heilig und makellos präsentiert (Eph. 5,26–27).
Der Herr Gott, schätzt die Anbetung und die Dienste sehr, die die Mitglieder der Kirche Christi Ihm gegenüber darbringen, weil sie von Christus erlöst wurden. Apostel Paulus hat gesagt:
„Aus Liebe hat Gott uns schon vor Erschaffung der Welt in Christus dazu bestimmt, vor ihm heilig zu sein und befreit von Schuld … Seine Gnade ist so groß, dass er unsere Freiheit mit dem Blut seines Sohnes erkauft hat, sodass uns unsere Sünden vergeben sind.“ (Eph. 1,4; 7 Neues Leben. Die Bibel)
Diejenigen, die durch den Opfertod Christi erlöst wurden, wurden von ihren Sünden vergeben. Sie wurden von der Gefangenschaft der Sünde befreit. Christus hat bereits den Preis für ihre Sünden bezahlt, und sie sind daher von Gottes Gericht verschont geblieben. Sie wurden von Sklaven der Sünde zu Dienern Gottes erworben, deren Werke in Seinen Augen gerecht sind.
Entgegen dem Glauben vieler wurden nicht alle Menschen von Christus erlöst—nur die Kirche Christi. Apostel Paulus hat darauf hingewiesen, als er die Ältesten der Kirche adressiert hat:
„Gebt daher Acht auf euch selbst und auf die ganze Herde, über die euch der Heilige Geist als Aufseher eingesetzt hat, um die Kirche Christi zu weiden, die er mit seinem Blut erworben hat.“ (übersetzt aus Apg. 20,28 Lamsa Translation)
Nur wenn ein Mensch in der Kirche Christi ist, kann er von der erlösenden Handlung Christi profitieren. Aufgrund dessen gehört er zu Gott, denn die Kirche Christi ist in diesen letzten Tagen Gottes eigenes Volk. Die Erlösung Christi ist ausschließlich für das, was ihm untergeordnet ist, nämlich die Kirche (Eph. 5,24). Außerhalb der Kirche gibt es keine Erlösung. Da Außenstehende keine Glieder Seines Leibes sind, kann Christus nicht für ihre Sünden bürgen. Sie müssen für ihre eigenen Sünden mit dem zweiten Tod als endgültige Strafe bezahlen. Somit wird jedes gute Werk, das sie geleistet haben, wertlos. Das ist die Bedeutung der apostolischen Aussage, dass der Mensch nichts Gutes tun kann.
Dies kann viele Menschen verletzen, kränken oder verärgern—aber das ist die Wahrheit. Schmerz und Groll werden sich jedoch sicherlich einer Person entziehen, die verstehen und glauben wird, dass ihr Bedürfnis, von Christus zu sein, nur durch die Mitgliedschaft in Seiner Kirche, der Iglesia Ni Cristo, erfüllt werden kann. Sie muss die falschen Vorstellungen ablehnen (1), dass eine Mitgliedschaft in der Kirche unnötig ist (der Beitritt zu einer beliebigen Kirche ist unnötig, aber der Beitritt zur wahren Kirche ist sehr wichtig) und (2) dass alle Kirchen von Gott sind, und dass der Mensch durch die Mitgliedschaft in einer Kirche oder Religion gerettet wird, solange er gute Werke vollbringt (nur in der einen wahren Kirche kann der Mensch Werke vollbringen, die in Gottes Augen gut und der Erlösung würdig sind).
Der feste Glaube an und die hohe Achtung vor dieser Wahrheit sind die Gründe, weshalb wahre Mitglieder der Iglesia Ni Cristo sich bemühen, auf all ihren Wegen gerecht zu sein, unter anderem hingebungsvoll Gottesdienste zu besuchen, ihre verschiedenen von Gott gegebenen Pflichten wie die Missionierung und Aktivitäten zur Erbauung zu erfüllen, sowie bei der Wartung und der Wahrung des Gebetshauses teilzunehmen. Sie werden nicht müde, diese guten Werke zu tun, in der Hoffnung, dass, wenn sie bis zu ihrem Tod in diesem Zustand der Mitgliedschaft bleiben, sie am herrlichen Tag der Wiederkunft des Herrn an der Erlösung und der Auferstehung mit Sicherheit teilhaben werden.
Dieser Artikel wurde ursprünglich im März 1999 in Pasugo: God’s Message magazine veröffentlicht.